The Invention of Gravity / The Gravity of Invention
2008
7"-Vinylplatte, 2 Tracks
So ist sie angelegt. Und so müßte es sein. Etwas Wesentliches an The Invention of Gravity / The Gravity of Invention scheint im Prinzip von Länge, Scheibe und Rotation zu liegen. Es gibt eine bestimmte Dauer, zwei Seiten und eine Drehung um etwas Größeres als sich selbst. Es geht um die Erschaffung einer Leerstelle im Grenzbereich von Raum und Sein. Und Pop. Oder einfach um die Ambivalenz von Tun und Lassen. In zwei Selbstversuchen drosseln Matthias Meyer und Ingo Gerken ihre künstlerische und körperliche Aktivität auf jeweils einen in Echtzeit angehaltenen Atemzug. Tief Luft holen. Alle Maschinen Stop. Pures Innehalten als akuter Zustand. Es ist, als ob Künstler und Werk für eine Weile von der Oberfläche des Tonträgers verschwinden, sich vom Medium lösen, um nach geräuschlosen Minuten völlig erschöpft und leer wieder darin aufzutauchen. Das Stück Vinyl mutet dem Hörer eine fast existentielle Dehnung zu. Aus Kreisen, Lauschen und Warten, Zweifeln und Glauben, Pressen und Pumpen. Die beiden Tracks sind dra-matische Phasen konzentrierter An- und Abwesenheit. Mehr aber gerade nicht. Man spürt den steigenden Luftdruck und man spürt sich selbst. Der Körper wird ruhig, der Körper wird schwer. Die Nadel knistert und ohne Sound entsteht ein Magnetfeld. Alles dreht sich.
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Installationsansicht Kunstraum Kreuzberg / Bethanien, Berlin
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