Das Dunkle
2015
Diaprojektion
Größe variabel


Es handelt sich um eine Diaprojektion, die eine kurze Äußerung Maurice Blanchots über das Vergessen aufscheinen lässt: Nach und nach werden die Wörter des französischen Originaltexts projiziert, 74 Dias insgesamt; 65 davon zeigen je eins der Wörter in Reihenfolge ihres Auftauchens im Satz, der Rest sind schwarzflächige Blanks. Der Apparat steht weit von der Projektionsfläche entfernt, so dass das Licht den Raum auf beinah ganzer Länge unsichtbar durchmisst, bevor es unvermittelt als Text auf Wand erscheint und man die Quelle anfangs nicht zuordnen kann. Den von Blanchot beschriebenen Raum des Vergessens ("…In dem vergessenen Wort begreifen wir den Raum, von dem aus es spricht, und der uns nun auf seinen stummen Sinn verweist…") transformiert Meyer durch Auflösung der Zeilen in die Folge separater Wörter. Während sich der Sinn dadurch sukzessive als Erinnerungsraum aufbaut und neu formiert, ist er zugleich niemals ganz verfügbar: im Sinne Blanchots ein A-Topos, ein nicht einholbarer, gleichwohl aber realer und erlebbarer Raum.

Jens Asthoff (aus: Kunstforum International, Band 237, Seite 314).
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Ausstellungsansicht Galerie im Marstall, Ahrensburg. Das Dunkle und Ohne Titel (Voids)(Fotos: Rebekka Seubert).
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